Sozialer Wohnungsbau in der Grenzregion – wie gehen unsere „Nachbarn“ damit um?
Das Wohnungsunternehmen Wonen Zuid und der Mieterverein HWZ aus den Niederlanden waren zum Informationsaustausch zu Besuch bei der WohnBau Mönchengladbach.
Bezahlbares und angenehmes Wohnen für alle, geringe Energiekosten durch nachhaltiges Bauen und effektive Raumkonzepte. Das sind nur einige der Herausforderungen, vor denen Wohnungsunternehmen in den Niederlanden und in Deutschland stehen. Für Wohnungsbaugesellschaften oder Mietervereine in einer Grenzregion, ist es daher interessant, mehr über den sozialen Wohnungsbau in der direkten Nachbarschaft zu erfahren. Vor diesem Hintergrund statteten die niederländischen Wonen Zuid und HWZ am 8. Mai den deutschen Nachbarn der WohnBau in Mönchengladbach einen Arbeitsbesuch ab. Während dieses Treffens informierten sich die Teilnehmenden gegenseitig über den sozialen Mietsektor beider Länder und die damit verbundenen aktuellen Fragestellungen, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.
Wonen Zuid – Direktor Ramon Testroote blickt mit großem Interesse auf diesen lehrreichen Tag zurück: „Es war interessant, unseren deutschen Kolleginnen und Kollegen etwas über das breitere Aufgabenverständnis niederländischer Wohnungsbaugesellschaften im Bereich der Lebensqualität im Quartier zu erzählen. Außerdem beobachten wir, dass auf deutscher Seite bereits mehr mit Konzepten im Bereich Wohngemeinschaften getan wird. Bewohnerinnen und Bewohner teilen in diesen Wohnkonzepten Gemeinschaftsräume, so wird die Wohnfläche effektiver genutzt und das Wohnen bleibt bezahlbar.“
Die WohnBau-Vorstände Christian Heinen und Frank Meier teilen diese positiven Erfahrungen: „Dieses erste Treffen macht Lust auf mehr. Gerne nehmen wir die Einladung an, Wonen Zuid später in diesem Jahr zu besuchen. Wir interessieren uns besonders für die niederländische Herangehensweise an Nachhaltigkeit und flexibles Bauen. Das sind Themen, die auch in Deutschland sehr aktuell sind.“
Auch die Vorsitzende des Mietervereins HWZ Lenne Valkenburg bestätigt diesen vielversprechenden Eindruck des ersten gemeinsamen Erfahrungsaustauschs „Aus niederländischer Sicht sind wir es gewohnt, zuerst auf die Randstad* zu blicken, während auf beiden Seiten der Grenze im Umkreis von wenigen Kilometern interessante Entwicklungen stattfinden. Ich fand es auffallend, dass die WohnBau Mönchengladbach auch im Bereich der Realisierung von Kindertagesstätten stärker tätig ist. So versucht jeder, ausgehend von den Möglichkeiten im eigenen Land einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.“
Unterstützt wurde dieser Wissensaustausch von INTERREG Deutschland-Nederland. Das europäische Programm INTERREG Deutschland-Nederland hat das Ziel, die grenzübergreifende Kontaktaufnahme über die Partnerschaft Euregio Rhein-Maas-Nord zu unterstützen.
* Die „Randstad“ ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Niederlande: die drei Provinzen Utrecht, Nord- und Südholland. In der Randstad wohnen 44 Prozent der niederländischen Bevölkerung, dicht gedrängt um die großen Zentren Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht.
